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Urbane Renovierung: Restaurieren oder abbrechen

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Urbane Renovierung : Restaurieren oder abbrechen Die urbane Renovierung kann als ständiges Inordnungbringen einer Stadt, eine konstante Anpassung der Strukturen und des Inhalts be­ trachtet werden. Dieses Unternehmen stellt einen normalerweise vor die Alternative, ob restauriert oder demoliert und wieder aufgebaut werden soll. Im ersten Fall werden Archäologie, Kultur oder Volks­ empfindungen angesprochen, während der zweite Fall eher Architektur und Architekt betrifft. Dies ist auch der Grund für mein Interesse. Wir stehen aber vor dem Problem der Einfügung der neuen Konstruk­ tionen in ihre natürliche oder aufgebaute Umgebung. Die Frage beinhaltet aber mehrere Aspekte, wovon einer der Aesthetik angehört, welche durch die Affinität der verschiedenen Sachen unter­ einander bestimmt wird. Heute aber wird die Aesthetik angefochten, ihre Kriterien werden in Frage gestellt. Subjektiv und unumschränkt, gilt dieselbe sowohl in der Kosmetik als auch in der Chirurgie und den Bauten. Es ist demzufolge vorsichtiger, sie zu beseitigen zugun­ sten von objektiveren Begriffen. Würde die Stadt als ein engverbun­ denes System mit verschiedener Typologie der öffentlichen und priva­ ten freien Flächen existieren, und Macht die Wahl erleichtern, so könnte die gesamte, neue Konstruktion in einem Referenzrahmen festge­ legt werden. Ihre Eingliederung würde Anpassung an die typologische Struktur und deren Inhalt bedeuten. Eine solche Annahme ist jedoch Utopie. Im weitern versteht man im allgemeinen unter Einbeziehung "Rettet Rolle", "erhaltet le Molard", "Schützt le Lavaux", eine Art Architek­ turrezept, welches sich dem Bild der Landschaft oder der Stadt anpas­ sen soll in der Eigenschaft als Repräsentationsmodelle. Diese jedoch sind auf alte und tiefverankerte Werte aufgebaut und somit wird das Wesentliche umgangen. Ein architektonischer Eingriff verlangt eine Umgestaltung der betrof­ fenen Umgebung, eine erstmalige Auswertung von Daten und verschieden­ sten Einschränkungen. Es handelt sich weder um eine isolierte Krea­ tion, die sich selbst genügt, noch um eine anonyme, nichtssagende Re­ alisation, vom Verantwortlichen entschieden, vom Nichtändernwollen beeinflusst, von unmöglicher Wiederherstellung. Jede neue Konstruktion verändert eine Umgebung. Demzufolge ist es un­ bedingt notwendig, die Objekte, die das Bild ausmachen, zu identifi­ zieren und das Gemeinsame hervorzuheben bevor mit dieser grossen Auf­ gabe begonnen wird. Diese Voranalyse erlaubt es, Elemente in das Pro­ jekt einzuführen, welche es an der Gestaltung der Umgebung, in die es eingefügt wird, teilnehmen lassen. Das bedeutet sowohl, das Objekt seinem Rahmen unterzuordnen, als auch denselben umzugestalten, durch Einführung von neuen Beziehungen zwischen diesen Komponenten. Der Architekt hat die Wahl zwischen Kontrast und Miteinbeziehung, zwischen Bruch und Einheit. Was er auch wählen wird, er muss sein Entschluss in Hinsicht auf Geschichte, Technik und Architektur rechtfertigen können. Sollte dies nicht der Fall sein, so riskiert er Nachahmung oder Wirrwarr. Im weitern muss er auch überzeugend wirken.