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Die neue Generation des Schalen

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Aus der Beobachtung eines hängenden Stückes nassen Sacktuches auf einer Baustelle im Jahr 1955 bekann der Autor die Idee, hängende Membranen zum Entwurf oder sogar zum Erstellen von Schalenformen zu verwenden. Ein erstes Experiment bestand darin, dass eine Gärtnergaze von 3 x 3 m über vier Pfosten gehängt wurde. Indem an einem kalten Wintertag Wasser darüber gesprüht wurde, entstand aus dem weichen Tuch eine dünne aber steife Schale. Sie hatte ihre gute statische Form automatisch durch die Gravitation erhalten. Indem man sie umdrehte und wieder auf die vier Pfosten abstellte,, entstand ein kleiner Pavillon, der nur aus einer dünnen Schicht bis bestand und nur Druckspannungen aufwies. Nach diesem Prinzip sind später in wissenschaftlich exakten Experimenten viele neue Schalenformen geschaffen worden. Dabei muss die höchste technisch mögliche Präzision angestrebt werden, um praktisch verwendbare Ergebnisse zu erhalten. Schalen von diesem Hängemembran-Typ sind angewendet worden für Sporthallen, Hallenbäder, Tankstellendächer, Freilichttheater und anderes mehr.

Seit diesen frühen Anfängen bis heute sind viele neue Schalenformen nach den oben erwähnten und weiteren experimentellen Methoden entwickelt worden. Sie wurden für mehr als 1300 ausgeführte Schalen angewendet und viele sind in Vorbereitung. Die experimentellen Methoden benützen natürliche Vorgänge, die fast automatisch die Form bilden. Der Entwerfer kann die Formbildung beeinflussen je nach seinen Absichten, indem erdie Randbedingungen oder andere Parameter verändert. Er muss aberden Entwurf zu einer guten statischen Lösung bringen. Einige Experimente führen zu optimalen Formen, zu minimalen Oberflächen mit reinen Membrankräften und vorwiegend Druckkräften für die Hauptbelastungen. Dies ist für Betonschalen sehr nützlich, vermeidet es doch Risse, Wassereintritt und Korrosion.

Viele der Schalen stehen unter jahrelanger Verformungskontrolle. Dabei können wertvolle Erkenntnisse überdas Langzeitverhalten und die zu erwartende Lebensdauer der Bauwerke gesammelt werden, was sich gerade heute als wichtig erweist. Es ist zu erwarten, dass experimentell geformte Schalen in der Zukunft eine vermehrte Anwendung finden werden, nicht zuletzt wegen ihrer ästhetischen Qualitäten und ihrer Ökonomie. Heinz Isler, dipl. Ing., Burgdorf, Prof Dr. h. c.

5. Sporthallen, Solothurn 677. Hallenbad, Heimberg 8 /9. Freilichtheater. Grötzingen, Stuttgart 10. BP-Tankstelle, Deitigen 11. Tennishalle, Langenthal