Scherler beratende Ingenieure AG Luzern Gebr. Sulzer AG, Heizung + Klima, Kriens Amt für Bundesbauten, Abt. Hochbau, Bern
Beschreibung / Description Der Name «Ariane» ist heute weltbekannt. Er steht für die Rakete der Europäischen Weltraumorganisation ESA, mit der kommerzielle und wissenschaftliche Satelliten auf zumeist geostationäre Umlaufbahnen transportiert werden. Auch die Schweiz ist Mitglied der ESA, und ein schweizerisches Konsortium ist für die Nutzlastverkleidung dieser Rakete zuständig. Die Umhüllung soll die kostbaren Satelliten auf ihrer Reise schützen gegen schädliche Einflüsse wie Feuchtigkeit, Luftströmung und Wärme. Obwohl aus modernen Leichtbaustoffen gefertigt, muss diese Verkleidung als Energiefresser bei weiterer beschleunigung ausserhalb der Luftschicht möglichst bald abgeworfen werden. In jahrelanger Entwicklungsarbeit wurde schliesslich eine inzwischen bereits mehrfach praxiserprobte Lösung geschaffen: In Sekundenbruchteilen wird die Verkleidung seitlich weggesprent, ohne die empfindliche Fracht zu beschädigen oder den Flug des Raketensystems zu stören. Somit sind die «Ariane»-Satelliten in der Startphase sozusagen schweizerischem Schutz unterstellt.
Raumprogramm / Programme EG - Integrationshalle mit Installationsgalerien und 16 t-Kran. - Werkstattbüros - Besprechungsräume - Personalaufenthalt - Personalgarderoben und WC - Unterstationen Haustechnik 93.25
ln Emmen bei Luzern wurde 1984 im Areal des Eidg. Flugzeugwerks die sogenannte Ariane-Integrationshalle erstellt. Die Nutzlastverkleidung zur Trägerrakete Ariane wird dort zusammengebaut und verschiedenen Belastungstests unterworfen. Die Integrationshalle bildet zusammen mit dem Bürotrakt den Kopfbau für die Gesamtanlage, deren zukünftige Etappen bei gesteigerter Ariane-Startkadenz - für die horizontale Vormontage oder als Flugbereitstellhalle dienen. Im Endausbau wird also ein polyvalenter Flallenbau angestrebt, der dank längsseitiger Eingangstore und Stützenfreier Tragstruktur eine vielfältige Nutzung erlaubt. Der lichtdurchlässige Dachteil der Integrationshalle ist schon jetzt für eine mögliche Erhöhung um 5 Meter ausgelegt.
Konzeption + Besonderheiten Conception + problèmes particuliers Die erste bauetappe weist im Grundriss Gesamtabmessungen von rund 40 m Länge und 30 m Breite auf. Mit der eigentlichen Integrationshalle ist auf der Ostseite ein 9 m breiter, dreistöckiger Bürotrakt als bauliche Einheit verbunden. Die Integrationshalle selber ist 21 m breit und 19 m hoch, wobei das halbtransparent verkleidete Dachtragwerk mit 6 m Bauhöhe auf den Stirnseiten sowie gegenüber dem Bürotrakt zurückversetzt ist und sich dadurch deutlich vom übrigen Baukörper abhebt. Stirnseitig über die ganze Breite angeordnete Hallentore, eine zwiecks Erweiterung entfernbare Westfassade und die Option einer Dachanhebung waren weitgehend bestimmend für die Wahl der Tragstruktur. Bei einer Dachspannweite von 35x20 m sprachen wirtschaftliche und ästhetische Gesichtspunkte eindeutig für die Stahlbauweise, welche an sich bereits durch die verlangte Flexibilität für zukünftige Ausund Umbauten vorgegeben war. La première étape de construction présente en plan des dimensions totales de 40 m de longueur environ, sur 30 m de largeur. Un corps de bâtiment de trois niveaux, large de 9 m, réservé aux bureaux, est relié à la halle d'intégration du côté est. La halle d'intégration elle-même est large de 21 m et haute de 19 m. D'une hauteur de 6 m, sa charpente à couverture semi-translucide est en retrait par rapport aux façades latérales et au corps de bâtiment des bureaux, se distinguant ainsi nettement du reste de la construction. Les
- Kubus nach S\A/Volume SIA 19 982 m3 - Überbaute Fläche/Surface bâtie 1 152 m2 - Geschossfläche/Surface brute: EG/Rez de chaussée 1 152 m2 OG/Niveaux supérieurs 400 m2 - Kubikmeterpreis/Pfix au m3 (BKP 2/CFC 2) Fr.183.— - Kosten : BKP 0 Grundstück/ Konstruktion / Construction CFC 0 Terrain exkl./non compris BKP 1 Vorbereitungsarbeiten/ Das Stahltragwerk der Integrationshalle CFC 1 Travaux préparatoires stützt sich in den vier Eckpunkten auf Fr. 96 588.— Betonpfeiler ab; der Bürotrakt in BKP 2 Gebäude/ Massivbauweise dient als stabilisierende CFC 2 Bâtiment Fr. 3 650 650.— Aussteifung. BKP 3 Betriebs-Einrichtungen/ Die Fassaden bestehen stirnseitig aus CFC 3 Equipements d'exploitation vorfabrizierten, zweischaligen Fr. 293 855.— Betonelementen mit Wärmedämmung. An BKP 4 Umgebung/ der Ostfassade des Bürotrakts wurden CFC 4 Aménagement extérieurs verglaste Alu-Sandwichelemente eingesetzt, Fr. 147 852.— auf der Westseite demontierbare Sandwichplatten. Im Dachbereich sind Dreifachstegplatten aus Acrylglas vorhanden, die wegen der strengen Anforderungen an Lichtqualität und Einstrahlung matt ausgeführt wurden, sodass das ursprünglich auch von aussen sichtbar geplante Stahltragwerk stark zurücktritt.
Bibliographie Bauen in Stahl 3/1986 SU Schweizer Architektur Nr. 93 Juli-August 1990 © COPYRIGHT ANTHONY KRAFFT