Architecture Suisse

Museum Liner

Typologie
AIX10
Ort
9050 Appenzell, AI
Bauherrschaft
Stiftung Museum, Carl Liner Vater und Sohn / Fondation Musée Liner père et fils
Architekturbüro
Annette Gigon, Mike Guyer
Bauingenieubüro
Aerni + Aerni, ELKOM Partner AG, Waldhauser Haustechnik
Projekt
1996 — 1996
Ausführung
1997 — 1998

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Das Museumsgebäude ist dem Werk der beiden Appenzeller Malern Vater und Sohn Carl Liner gewidmet, deren gemeinsame Schaffenszeit sich fast auf ein ganzes Jah­rhundert ausdehnt. Der Bau gehört somit zur Familie der mo­ nographischen Museen. Gleiwohl sind die Ausstellungsräume nicht spezifisch für ein­ zelne Kunstwerke der beiden Maler dimen­sioniert oder gestaltet. Sie sind stattdessen so beschaffen, dass sie sich für die Flängung der Werke beider Künstler eignen und periodisch Wechselausstellungen ge­ zeigt werden können. Die Austellungsräume sind folglich vielme­hr allgemeine Räume als spezifische Räu­me. Es sind stille, einfache Räume, die das Werk der beiden Künstler weder übe­rhöhen noch konkurrenzieren wollen. Sie sind möglichst zurückhaltend im Detail, ha­ ben helle Wände, einen Fussboden aus ge­gossenem Beton und sind jeweils von oben, über ein befenstertes Giebeldach mit Tageslicht erhellt. Die Raumgrössen sind verhältnismässig klein gehalten, um für die einzelnen Bilder ein möglichst kozentriertes Umfeld zu schaffen. Die gesamte Ausstellungsfläche gliedert sich in zehn Räume zwischen 3050m2. Auf dem Rundgang von Raum zu Raum erlauben zwei, drei Seitenfenster den Besuchern den Ausblick ins Freie und die Orientierung im Gebäude. Ein kleiner Lese- und Bibliotheksraum und ein Diaraum befinden sich am nördlichen Ende des Gebäudes - bezw. in der Mitte des Museumsrundgangs. Den architektonis­chen Auftakt zum Museumsbesuch bildet die grosse Eingangshalle mit dem Emfangs- und Verkaufskorpus. Als erster und grösster Raum bietet sie den Ort für Besammlungen, Ansprachen und Vorträge. Das Belichtungssystem der Ausstel­lungsräume mit unterschiedlich hohen und breiten Giebeln ergibt eine Zick-Zack-Form des Bauvolumens, die zum einen entfernt an die zusammengebauten Satteldächer der Apenzellerortschaften erinnert, zum an­dern aber auch an die regelmässigeren Shed-Dachformen von Gewerbe- und Agrarbauten denken lässt. Einerseits um Diffusität des reflektierten Lichts, anderer­ seits um Neutralität der Lichtfarbe zu erhalten, sind die Dachflächen mit sand­gestrahlten Chromstahlblechen verkleidet. Die Fassadenflächen bestehen aus dem­ selben Material. Zusammen mit den un­ terschiedlich geneigten Dachflächen verbin­ den sie sich auf diese Weise zu einem kleinen «Volumengebirge» - vor dem Hin­tergrund der Alpen.