Der Kanton Bern ist sowohl flächen- wie auch bevölkerungsmässig der zweitgrösste Kanton der Schweiz (hinter Graubünden resp. Zürich). Er erstreckt sich auf fast 6 000 km2 vom französischsprachigen Berner Jura über das Seeland durch das Mittelland bis in die entferntesten Täler des Berner Oberlandes – vom tiefsten Punkt an der Aare bei Wynau auf 401.5 m ü. M. bis zum Finsteraarhorn auf 4’274 m ü. M. Das Landschaftsbild wird geprägt von Kleinstädten, imposanten Schlössern und behäbigen Bauernhäusern. Der Kanton Bern bietet nicht nur attraktive Arbeitsplätze in einer breit gefächerten Wirtschaftsstruktur mit innovativen Betrieben: Er investiert auch grosse Summen in die Ausbildung der Bevölkerung. Die Vielfältigkeit des Kantons ist für ein Immobilienamt Chance und Herausforderung zugleich, hat es doch in unserem Portfolio neben Verwaltungsgebäuden z.B. auch Schlösser, Alphütten, hochmoderne Lehr- und Forschungsgebäude, Schulen, landwirtschaftliche Betriebe und Gefängnisse. Der stetige Wandel der Nutzerbedürfnisse verlangt nach Gebäuden, die während vieler Jahre und auch mit wechselnden Anforderungen genutzt werden können und gleichzeitig tiefe Investitions-, Betriebs- und Instandhaltungskosten aufweisen.
Diese Ziele erreichen wir mit klaren Planungsvorgaben bezüglich Wirtschaftlichkeit (Lebenszykluskosten), Umwelt und Ökologie (Zertifizierungen nach Minergie-Eco, Minergie-P-Eco resp. SNBS Platin) und in der Haustechnik (Low-Tech). Mit der Durchführung von offenen Architekturwettbewerben nehmen wir unsere Verantwortung im Bereich Städtebau und Architektur war und bieten den Planenden eine willkommene Plattform für die Entwicklung hochstehender, innovativer Lösungen. Die Forderung nach langfristig hohen Gebrauchswerten der Gebäude und Schonung der Ressourcen bei Bau und Betrieb setzen wir mit dem bewährten Konzept der „Systemtrennung“ mit folgenden drei Säulen um:
Bauteiltrennung
Bauteile von unterschiedlicher technischer und betrieblicher Funktion und Lebensdauer werden in der Planung und Realisierung konsequent voneinander getrennt. So können bei Bedarf einzelne Komponenten ohne grossen Aufwand und ohne Zerstörung funktionstüchtiger Elemente ausgetauscht werden.
Flexibilität
Flexible Gebäude ermöglichen zukünftige Nutzungsentwicklungen oder Umnutzungen mit geringem Aufwand. Beispielsweise können Einzelbüros zu Gruppenbüros oder universellen, unpersönlichen Arbeitsplätzen umfunktioniert oder Schulbauten an neue Lernformen angepasst werden.
Arealverfügbarkeit
Die Disposition von Arealen und Gebäuden müssen den für künftige Entwicklungen nötigen Handlungsspielraum bieten. Mögliche Nutzungsverdichtungen mit Erweiterungen, weiteren Bauten oder Aufstockungen werden bei der Projektentwicklung standardmässig und auch ausserhalb der aktuell geltenden Rahmenbedingungen, wie z.B. Bauordnung und Denkmalpflege, vorgesehen.
Wir bauen nicht nur für das Jetzt und Heute, sondern – soweit möglich – auch für zukünftige Bedürfnisse.
Angelo Cioppi
Co-Amtsvorsteher un Kantonbsaumeister
Dipl. Architekt HTL/STV. NDS FH BWL
Bau-,Verkehrs- und Energiedirektion des Kantons Bern - Amt für Grundstücke und Gebäude