Architecture Suisse

Planen und Bauen für Zürich

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ARTWORK, SAMUEL JORDI, WWW.SAJO.CH

Auch wenn die ausserordentliche Situation in den letzten Monaten bei manchen vielleicht die Sehnsucht nach einem ruhigen Zuhause im Grünen hat aufflackern lassen, ist der Trend und das Bedürfnis vom Wohnen in der Stadt gross: die Arbeits- und Versorgungswege sind kurz, eine gute Schul- und Betreuungssituation gewährleistet sowie ein vielfältiges Erholungs-, Freizeit- und Kulturangebot vor der Haustüre zu Fuss, per Velo oder mit dem öffentlichen Verkehr einfach zu erreichen. Gerade die Stadt Zürich ist daher für viele attraktiv – seit den 2000er – Jahren wächst die Zürcher Bevölkerung stetig. Prognosen zeigen ein kontinuierliches Bevölkerungswachstum (Zuzüge und steigende Geburtenzahlen) auf nach dem bis ins Jahr 2040 bis zu 515 000 Menschen (mittleres Szenario) in der Stadt Zürich leben werden. Attraktiv ist ebenso die Arbeitsmarktsituation dank der starken Zürcher Wirtschaft: Auf dem Stadtzürcher Arbeitsmarkt sind rund 485 300 Personen beschäftigt (Stand 1. Quartal 2020), was bei aktuell 439 300 Einwohner*innen mehr Arbeitsplätzen als Einwohner*innen in der Stadt Zürich entspricht.

Sorgfältige Entwicklung qualitätsvoller Räume

Räume prägen Menschen. Umso wichtiger ist es, in Zeiten des starken Wachstums in einen attraktiven Lebensraum zu investieren. Öffentliche Bauten, Plätze und Anlagen nehmen als Merkpunkte und Identifikationsträger in der Stadtlandschaft eine wichtige Vermittlerrolle ein und schaffen wertvolle Begegnungsorte in den Quartieren. Es sind langfristige Investitionen in einen qualitätsvollen Wohn- und Siedlungsraum sowie in gute städtische Infrastrukturen für Gesundheit, Bildung, Freizeit und Kultur sowie Energie, Sicherheit, Verkehr, Entsorgung und Unterhalt. Um dieses Ziel zu erreichen, setzt das Amt für Hochbauten seit über 20 Jahren gemeinsam mit internen und externen Fachleuten auf eine sorgfältige Projektentwicklung, Projektierung und Ausführung. Die Vergabeverfahren erfolgen ebenso transparent wie fair: Für kleinere und grössere Umbauten und Instandsetzungen kommt die Planerwahl zur Anwendung, bei Neubauvorhaben der einstufige, anonyme Architekturwettbewerb. In den letzten 20 Jahren hat das Amt für Hochbauten rund 600 Planerwahlverfahren und 140 Architekturwettbewerbe – viele davon im offenen Verfahren – für öffentliche Bauvorhaben sowie im Auftrag von Baugenossenschaften durchgeführt. Wohnbauwettbewerbe machen dabei nebst einer stolzen Zahl an Wettbewerben für Schulhäuser und Infrastrukturbauten den Löwenanteil aus. Die Wohnbauinitiative des Stadtrats „10 000 Wohnungen in 10 Jahren“ aus dem Jahre 1998 und das seit 2011 in der Gemeindeordnung verankerte Ziel, einen Drittel gemeinnützige Wohnungen in der Stadt Zürich anzubieten, dynamisierten diesen Prozess. Das Drittelsziel ist mit den rund 54 000 gemeinnützigen Mietwohnungen, heute knapp erreicht. Ganze Stadtquartiere sind dank dem seit über 100 Jahren in der Stadt Zürich verankerten Gedanken des gemeinnützigen Wohnungsbaus und des Genossenschaftsgedankens entstanden und haben diese Entwicklung massgeblich mitgeprägt.

Nachhaltige Investitionen in die Zukunft

Als Bauherrenvertretung der Stadt Zürich bewegt sich das Amt für Hochbauten im Spannungsfeld zwischen gesetzlichen Rahmenbedingungen, aktuellen Bedürfnissen in Bezug auf den städtischen Lebensraum und die öffentliche Infrastruktur sowie gleichzeitigen gesellschaftlichen, politischen und technischen Entwicklungen. Viele Zielkonflikte treffen beim Bauen in diesem Umfeld naturgemäss aufeinander. Im Rahmen der übergeordneten planerischen Vorgaben müssen der haushälterische Umgang mit ökologischen und ökonomischen Ressourcen, lokal-und stadtklimatische Aspekte, vielschichtige sozial-gesellschaftliche Bedürfnisse einer heterogenen Bevölkerung, mit dem Anspruch vereint werden, qualitätsvolle Räume mit baukulturellem Wert zu schaffen. Gleichzeitig lassen sich mit der bewussten Gestaltung und Entwicklung von digitalen Modellen die Zusammenarbeit und Prozesse neu organisieren oder Innovationen beispielsweise über die digitale Entwicklung und Fertigung von neuen und bewährten Bauteilen und -materialien ausloten. Den interdisziplinären Ansatz zu pflegen, der dem Bauen mit seinen vielen beteiligten Experten inhärent ist, und Empathie zu leben, die einen Dialog auf Augenhöhe mit den unterschiedlichen Projektpartnern ermöglicht, werden wichtige Komponenten sein, dieser Komplexität zu begegnen.

Bauvolumen 2019: CHF 491 Mio.

Bauvolumen Schnitt Jahre 2014-2018: CHF 352 Mio.

www.stadt-zuerich.ch/bauten

www.stadt-zuerich.ch/wettbewerbe

 

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