„Die einzige Vergleichsdatei der Schweizer Architektur. Eine außergewöhnliche Informationsund Vergleichsquelle.“
1972 startet Anthony Krafft ein neues Verlagsprodukt. Wie imTitel treffend beschrieben, hatte dieses Programm, das aus einem früheren Werbeblatt entstanden war, ein spezifisches Ziel: die Erstellung einer umfangreichen Sammlung von Informationsblättern zu Projekten und Errungenschaften der zeitgenössischen Architektur in der Schweiz. „Ein Arbeitswerkzeug“1 für Bauprofis.
Zu diesem Zweck musste eine Struktur erstellt werden, ein theoretisches Raster, das die ordnungsgemäße Klassifizierung objektiver und sorgfältig ausgewählter Informationen durch den Verlag ermöglicht. So entstand das AS-Klassifizierungssystem, organisiert nach Art der Intervention und nach Art des Gebäudes auf der Grundlage der SIA-Normen von 1969.
Für die Kultur ist die hochwertige professionelle Information in etwa so elementar wie der Ziegelstein für ein Gebäude. So ging der "Bau" von AS schnell voran. Ab 1973 informierte AS zusätzlich über die Herausgabe von Architekturbüchern und weitete den Fokus ab 1977 mit neuen Themenblättern aus, die über von Schweizer Architekten im Ausland errichtete Gebäude berichteten, denn "Nationalismus hat in der Fachinformation keinen Platz".2
1980 kam eine kritische Reflexionssparte mit dem Titel „Frei / Libre“ dazu. Dies war ein Meilenstein in der Geschichte der Zeitschrift. Er bildet den Beginn eines langen Weges zur Stärkung der kulturellen Dimension, ohne jedoch jemals die ursprüngliche Aufgabe in Frage zu stellen, objektive Fachinformationen zu liefern, eine Mission, die nach der Leitung von Anthony Krafft zuerst von Maria Teresa Krafft-Gloria und anschließend von Federico Krafft-Gloria fortgesetzt wurde.
An der Schwelle seines ersten halben Jahrhunderts des Bestehens macht AS nach mehreren tausend Seiten mit Informationen und Kritik über sowohl architektonisches als auch künstlerisches Schaffen, dieses umfassende, enzyklopädische Wissen online zugänglich, Dies ist ein grundlegender Fortschritt, seine Aufgabe als praktisches Arbeitsinstrument in erweiterter Form zu gewähren. Die auch heute noch aktuelle und klare Klassifizierungsstruktur machte diesen Schritt einfach und sogar fast selbstverständlich. Es verstand sich auch für AS, sich der EPFL und ihren Archiven für modernes Bauen anzunähern. Natürlich unterscheiden sich die AS-Archive, die soeben online veröffentlicht wurden, von den Architekturarchiven der EPFL. Beide sind jedoch ergänzende und wesentliche Werkzeuge für Fachleute in Architektur, Forschung und Bildung.
Salvatore Aprea, Direktor der Archive für modernes Bauen, Epfl
1 A. KRAFFT, EINFÜHURNG DES HEURSAGEBERS ZUR NUMMER VON AS 1 , 1972
2 ID., EINFÜHRUNG ZUR NUMMER 27 VON AS, 1977
AS das sind 8000 Seiten Architektur. AS ist ein Lebensprojekt in dritter redaktioneller Hand der Familie seit 1972. Heute baut AS für Sie und zugunsten der Kulturgeschichte mit seinem digitalen Baustein, der Website und digitalen Datenbank www.architecturesuisse.ch auf das Fundament auf. Mein aufrichtiger Dank geht an Salvatore Aprea, Direktor des Acm sowie Barbara Galimberti und Joëlle Neuenschwander Feihl für ihre engagierte Arbeit und ihren Einsatz. Ebenso danken wir Marco Bonetti, vom Büro Cruncher, der unsere Website entwickelt hat. Meinen herzlichen Dank an das BAK, an die Société académique vaudoise sowie an die Stiftung Pro Scientia et Arte für ihre wichtigen Beiträge, welche die Realisierung dieses Projektsmöglich gemacht haben. Und nicht zuletzt, „grazie mille“ an Federico Babina, der anhand einer einzigen Illustration (des Editos), die Essenz der tausenden veröffentlichten Projekte zusammenzufassen verstand.
Haben Sie viel Freude beim digitalen Recherchieren und Navigieren!
Darüberhinaus freue ich mich Ihnen bekanntzugeben, dass Salvatore Aprea, Patricia Capua-Mann und Philippe Meier sich unserem Redaktionskommitee angeschlossen haben. Herzlich Willkommen!
Ich wünsche Ihnen frohe Festtage, wenn auch dieses Jahr in etwas
anderer Form!
Mit dem Blick nach vorn.