Schält man sie sorgfältig aus allen anderen heraus, so dürften sich Vincent Mangeats Werke im Feld der interessantesten unabhängigen, sozusagen aussenseitigen Strömungen der rationalistischen Verklärung einordnen. Diese signifikante Architektur stellt einen betonten Einzelfall dar. Trotz vorübergehend scheinbarer, auf rein ästhetischen und ornamentalen Gründen fussender Loslösung von der idealen Unversehrtheit der Konzepte, die ihr den vitalen Impuls gaben, findet sie leicht zurück zum Stimulus, den die funktionale Kreativität spricht. Tatsächlich weicht das vorübergehend Formale dem Drang, immer wieder Akzente einer permanenten, kraft- und anspruchsvollen Architektonik zu setzen. Um die Leistungsfähigkeit einer Baukunst, welche die ansatzartigen Verkettungen ihrer Pläne und all die Anhängsel ihrer Strukturen unmerklich ausgestossen hat, aus ihrer primäre Umhüllung loszulösen, muss sie eingeschlossen werden in den derzeitigen punktuellen Stand von Vincent Mangeats Berufung und in seine neuste kompositorische Methodik. Im Sinne der plastischen Nebenbedeutungen, die eine derartige Architektur unterstreichen möchte, wurde der Vorrang einer baulichen Darstellung gegeben, deren vollendender Werdegang sich als Objekt die Verwirklichung einer dynamischen Vorstellung setzt und auf simultane Vervielfachung der Gesichtspunkte zustrebt. Ein recht einnehmender Arbeitsgang also, im Verlauf dessen Perspektive zu konkreter und zugleich wesenloser Struktur des Gesamtbaues im Baume wird. Nun ist dies aber nicht alleiniger Bestehensgrund dieser Architektur, in der auch eine Phantasie mit Mass ihre wichtige Rolle spielt. Vincent Mangeats Phantasie zielt allerdings weniger auf Gefühlsvermögen als auf beweiskräftige Wirksamkeit, die sich die Stilisierung eines breiten Vorrates konstruktiver, durch die unbegrenzte Vielfalt geometrischer Volumen erweiterte Interpretationen auferlegt. Bleibendes Merkmal einer dem Menschen gerechten Architektur, den Massstäben des Geistes gleichwohl gewachsen. Greifbares Kennzeichen einer Baukunst, die weit über die gebräuchlichen Normen der Proportionen hinausragt. Leuchtendes Bild des Bauens, welches der Undurchsichtigkeit entweicht, in der trübes Empfinden und kaum aussprechbare einheimische Zwiespältigkeit es gefesselt halten wollten. Insgesamt erweist sich Vincent Mangeats Leitgedanke als das Angebot schlechthin einer Auswahl von zusammenhängenden Plänen, in denen sich die Grundprobleme einer expressiven Architektur gegenüberstellen, sich entgegenstellen und so ihre Lösung finden. Eine lebendige Baukunst mit steigender Kohärenz, die ihre Nahrung aus ihrer eigenen Transparenz schöpft. Eine Kunst des Bauens auf steter, harmonischer Suche ihres eigenständigen Wesens.