SIOBHÁN HAPASKAS
Emotionale, politisch-kritische Skulpturen. Ihre aktuelle Serie entstand aus einem Betongewebe, dass für elementare Notunterkünfte eingesetzt wird
Bis 01.11.20
Lokremise, St. Gallen
www.lokremise.ch
ARCHITEKTUR IM FILM
Precise Poetry – Lina Bo Bardi’s Architecture
20.10.20, 20.00h im Kinok
Lokremise, St. Gallen
Einführung durch Sabine von Fischer, Architektin und Autorin, Zürich
www.a-f-o.ch, www.kinok.ch
LE CORBUSIER UND ZÜRICH
Bis 29.11.20
Pavillon Le Corbusier, Zürich
www.pavillon-le-corbusier.ch
ZÜRICH 1980
Bewegter Alltag: Fotografien von Gertrud Vogler & Poetische Provokationen: Die Sprache der Bewegung
03.09.20 – 17.01.21
Zentrum Architektur Zürich
www.zaz-bellerive.ch
I DISEGNI GIOVANILI DI LE CORBUSIER, 1902-1916
19.09.20 – 24.01 21
Teatro dell’architettura Mendrisio
www.arc.usi.ch
Vom Lokdepot zum kulturellen
Treffpunkt St. Gallens Es hätte, wie so viele historische Nutzgebäude, eine Industrieruine werden können. Doch das von Carl Moser errichtete Lokmotivdepot (1903-1911) hinter dem Bahnhof St. Gallen, welches aufgrund seiner Eisenbeton-Konstruktion als Betonpionierbau internationalen Ruhm erfuhr, sollte sich fast ein Jahrhundert später einer Umfunktionierung in einen Ort für Kunst und Kultur erfreuen. Es gilt als grösstes Ringdepot der Schweiz und zählt heute zu den bedeutendsten Industriedenkmälern des Landes.
Nachdem der Betrieb Ende der 1980er Jahre tatsächlich stillgelegt wurde, stand die Lokremise über 10 Jahre leer. 1999 lebte sie dank der Galerie Hauser & Wirth wieder auf, deren Ausstellungsprogramm zeitgenössischer Kunst die Lokremise in der internationalen Kunstszene schnell in den Vordergrund rückte. Dem Kanton wurde bald klar, dass dieser historische Ort im Herzen der Stadt ein interdisziplinärer Kulturpol und beliebter Treffpunkt für die Stadt werden könnte, und so wurde nach provisorischer Nutzung für Kulturveranstaltungen und im Anschluss auf eine Volksabstimmung 2008 die Umsanierung in ein Kulturzentrum durch den Kanton beschlossen.
Unter der Leitung der Zürcher Architekten Isa Stürm und Urs Wolf wurde die Lokremise zwischen Juli 2009 und September 2010 mit grossem Feingefühl mitunter für die denkmalpflegerischen Auflagen zum offenen und wandlungsfähigen Kulturaggregat umgewandelt. So finden sich heute das Kunstfilm-Cinema Kinok, das Theater St. Gallen, das Kunstmuseum St. Gallen und das Restaurant Lokal unter einem Dach zusammen, sowie ein Künstlerhaus und Kunstinstallationen im Badehaus und im Wasserturm auf dem Areal der Lokremise. Die Geschichte und der Charakter des Industriebaus sollten beibehalten und der Rundbau im Haus-im-Haus Prinzip mit drei selbständigen Kuben in Theater-, Kunst-, Kino- Restaurant- und Empfangs- Zonen zwar eingeteilt aber nicht streng abgetrennt werden. Kultur und Architektur wird nach innen und aussen getragen, lässt sich frei durchwandern und geht ineinander über.
Dieses Jahr feiert die Lokremise ihr 10-jähriges Jubiläum, welches am 12. September mit einem offiziellen Fest fast 1000 Besucher anzog. Ein vielgestaltiges Programm lud dazu ein, das aktive Geschehen und die Geschichte der Lokremise mit Lesungen, Theater- und Filmvorstellungen, Musik, Tanz und Kunst zu entdecken. Mit viel Schall, aber keinerlei Rauch !