Architecture Suisse

DESIGN

DESIGN | Wood'nshape

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Fernab von den Stränden des Ozeans und tief in die Landschaft von La Côte am Genfer See eingebettet, haben wir Sébastien Meylan in seinem Atelier getroffen. Der FH-Architekturingenieur Sébastien empfängt uns mit seiner ruhigen und maritimen (oder eben auch lakustrischen) Energie in einer alten Scheune, die er in sein Atelier umgewandelt hat. Mit Leidenschaft erklärt er uns hier sein Handwerk, insbesondere die Herstellung von Holzbögen (Merlin Archery Switzerland) und die Herstellung verschiedenster Surfbrettern unter seinen Markennamen Wood’nShape (Foil, Pump, Malibu, Fish usw.). Sébastien ist Handwerker mit Leib und Seele. Ihn inspiriert am Material Holz das Konkrete und Haptische. In seiner Arbeit tritt er in eine Beziehung zum Material, von der er sich in den logistischen Mäandern der Westschweizer Architekturbüros entfernt hatte. Von einheimischen bis zu exotischen Hölzern, ist seine Materialbibliothek beeindruckend. Seine Erfahrung als Ingenieur- Architekt hilft ihm zu experimentieren und kleine handwerkliche Meisterwerke zu schaffen. 

Lieber Sébastien, inwiefern hilft dir dein früheres Leben heute bei deinen Kreationen? 

SB Meine Ausbildung als Architekturingenieur hilft mir sehr dabei, die Übertragung von Kräften in Materie und die Festigkeit von Materialien zu verstehen. Sie hilft mir, das Skelett (also die innere Struktur) zu optimieren, um ein möglichst geringes Gewicht zu erreichen und gleichzeitig ein Maximum an Festigkeit zu bewahren. Meine Ausbildung hilft mir auch bei der Verwaltung meines Unternehmens, sowohl bei der Planung von Aufgaben als auch bei der Verwaltung des Budgets.

Wie sehen die einzelnen Schritte bei der Entwicklung und Herstellung eines Surfbretts aus? 

SB Zunächst kommt es darauf an, den Sport selbst auszuüben, denn so kann ich das Gleitgefühl und den Einfluss der Brettformen auf das Gleitverhalten verstehen. Danach zeichne ich das Modell sehr exakt, um das Gerüst und die Strukturen zu erstellen, die ich später auf meinem Shapertisch montieren werde. Anschließend kann ich das Skelett ausführen, auf das ich den Kiel klebe, dann das Deck und zum Schluss wird das Brett an der Kante geschlossen. Sobald die „Box“ fertig ist, verpasse ich den Formen mittels längerer Schleifvorgänge den letzten Schliff und füge dann alle Teile ein, die ich für das Anbringen der Finnen oder Foils, der Dekompressionsschraube und der Leash benötige. Zum Schluss verlege ich Glas-, Leinen- oder Kohlefaser und verklebe alles mit Epoxidharz, um das Brett wasserdicht und stabil zu machen. 

Wie sehen deine nächsten Projekte aus? 

SB Ich würde gerne ein Foil-Paddle und ein zerlegbares Paddle entwickeln, um die Liste der Modelle, die ich anbiete, zu vervollständigen. Außerdem möchte ich eine Lösung finden, in Südfrankreich grosse Mengen Agave zu ernten und in die Schweiz zu bringen, mit der ich das Balsaholz ersetzen kann, das ich für meine Boards verwende. 

Ein Wort an die junge Generation von heute? 

SB Sucht nach einem Beruf, der eure Leidenschaft ist, und setzt alles daran, in diesem Bereich erfolgreich zu sein, auch wenn das manchmal etwas utopisch erscheint. Für mich ist es so wichtig, jeden Tag glücklich zu sein, wenn man aufsteht, um zur Arbeit zu gehen, und sich für etwas einsetzen zu können, das einem wirklich am Herzen liegt. Und keine Angst davor zu haben, sich umzuorientieren, wenn der erste eingeschlagene Weg nicht der richtige zu sein scheint. 

www.woodnshape.ch 

www.merlinbows.com

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Wing foil

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Foil board

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