Karl Wicker, SIA SWB, und Josef Steiger, Architekten, Meggen örtliche Bauführung : Willi Arnold, dipl. Architekt ETH, Liestal
Neubau : Heim für zirka 40 bis 50 Kinder im vorschulpflichtigen Alter und Abteilung für 18 Säuglinge. 5 Familien zu 8 bis 10 Kindern mit 3 Personalzimmern, Wohn- und Nebenräumen. Säuglingsabteilung für 18 Säuglinge und 3 Schwesternzimmer, Milchküche, Spielzimmer, Arztzimmer und Nebenräume. Kindergarten als teilbarer Mehrzwecksaal für Heimfeiern, Unterricht, Tagungen usw. mit zwei kleinen Schulzimmern und Nebenräumen. Verwaltung und Heimleiter wohnung, Büros und Besucherzimmer, Krankenabteilung und Nebenräume. Lingerie mit Waschküche, Glätterei und Näherei. TWP-Schutzräume und BSO-Anlage.
Bestehender Altbau als Mütter- und Personalhaus : zentrale Grossküche, Ess- und Aufenthaltsräume, 8 Schwesternzimmer mit iNebenräumen, 6 Zimmer für ledige Mütter mit Nebenräumen, 4 Va-Zimmerwohnung für den Gärtner, 2 ’/j-Zimmerwohnung für Hausbeamtin, Hauskapelle.
Projektbeschrieb Das Kinderheim ist nebst der Säuglingspflegestation als sogenannter « Familienbetrieb » mit 5 Abteilungen konzipiert. Als funktionelle Forderung dürften für die einzelne Familie die folgenden Kriterien gelten : — Trennung von Wohn- und Schlaf bereichen, das heisst Gliederung in Lärm- und Ruhe zonen. — Direkte Beziehung der Wohnund Aufenthaltsräume zur natürlichen Umwelt : Garen, Pflanzen, Spiel im Freien usw. — Wirtschaftliches Zusammenlegen der Sanitätsräume. — Optimale Besonnung der Wohnund Schlafräume. Die Gliederung der Wohnbereiche entspricht nicht dem Wunsch nach abstrakter architektonischer Differenzierung — vielmehr sollen für die Kinder überschaubare Einzelbereiche für ruhiges, gruppenweises Arbeiten und Spielen, aber auch Raumformen gefunden werden, die für wandelbare Bedürfnisse anpassungsfähig sind. Die konzentrierte Anordnung der Nassräume, in Verbindung mit einer von aussen separat zugänglichen
Garderobe (Schmutzschleuse) ergibt einen Sanitärblock über zwei Geschosse, das heisst zwei Familien. Die Abdrehung der Neubauten gegenüber dem Altbau erlaubt, alle Wohn- und Schlafräume, sowie die Freiplätze, optimal zu besonnen (Ost-Südlage), anderseits aber auch die Pavillons organisch in die Hangmulde einzubetten. Für Kinder und Besucher soll die Anlage überschaubar sein. Es wurde deshalb versucht, Raum- und Gebäudeordnungen zu entwickeln, die orientierungsfremde, starre Additionen vermeiden. Die differenzierte Ordnung der Pavillons erlaubt, die Verkehrsräume wie Gänge, Vorplätze, Vorhallen und Treppenhäuser nach aussen zu öffnen — Ausblicke in die Spiel höfe oder die Landschaft frei zuhalten und damit alle Bereiche mit der Umgebung zu verbinden. Die kurzen inneren Wege gestatten, alle Heimgruppen mit nur einem vertikalen Kern, Lift und Treppenhaus, an die Versorgungsebene im Erdgeschoss anzuschliessen. Charakteristiken Umbauter Raum Kubikmeterpreis Bibliographie AS 10 / Dezember 1973