Situation Die Häuser stehen dicht an der Kuppe des nicht überbauten Ausläufers eines langgezogenen steilen Südhanges über Bremgarten. Ihre Lage ist also sehr exponiert, deshalb war es uns ein Anliegen, die beiden Häuser mit ihren Aussenräumen als Einheit zu gestalten. Auf der untersten Ebene mündet die Zufahrt auf einen gemeinsam genutzten Wendeplatz, der durch die dreiseitig angrenzenden, zum Teil offenen Garagebauten zu einem gemeinsamen Vorhof ausgebildet wird. Von hier aus werden die Häuser einzeln, der Terrainneigung folgend, über äussere Treppen erschlossen, das Haus Barandun zusätzlich mit einem Lift. Im Norden wird der Ausblick über ein flach geneigtes Feld durch einen hohen Wald begrenzt; von SO bis SW ist die Sicht über die steilen Aarehänge frei bis zu den Alpen.
Haus Frey Im Erdgeschoss, der Küche, dem Essplatz und dem Wohnraum angegliedert, wurde ein Arbeitsraum für die Hausfrau mit gleichzeitiger Spiel-oder Arbeitsmöglichkeit für die beiden Kinder gewünscht. Im Kellergeschoss liegt ebenerdig, geschützt durch einen Laubengang, ein grosser Raum von 46 m2 für die Kinder. Vorläufig ist er mit grossen Schiebetüren in vier Spiel- und Schlafbereiche unterteilbar. Später, wenn die Kinder ihre eigene, abgeschlossene Welt brauchen, kann der Raum in zwei bis drei Einzelzimmer getrennt werden.
Beide Häuser Die Räume zum Wohnen, Kochen und Essen wurden wohl funktionell getrennt, ohne aber den Durchblick ihrer räumlichen Folge zu verhindern. Damit entstehen zusätzliche grössere Dimensionen, das Haus in seiner Gesamtheit wird erfassbar. Um einen direkten Kontakt zu ermöglichen wurden Küche und Essplatz stark verbunden, ohne allerdings unangenehme Einblicke zu gestatten. Der aussenliegende, mit einer Pergola überdeckte Essplatz sollte ebenfalls zum innenliegenden Essplatz und zur Küche in guter Verbindung stehen.
Grundsätzliches zum Konzept Haus Barandun Der Bauherr ist Sammler zeitgenössischer Kunst und chinesischen Kunsthandwerks. Gewünscht wurde möglichst viel neutral behandelte und mit Tageslicht gut belichtete Wandfläche, die, ohne museal zu wirken, in die Wohnräume integriert werden sollte. Der Bereich der Kinder sollte separat zugänglich sein und später umbaubar in eine Einzimmer- und eine Zweizimmerwohnung mit getrennten Aussenräumen.
Charakteristiken - Die Grundstücke liegen in einer Einfamilienhauszone mit Ausnützungsziffer 0,25. - Die Keller sind zu maximal 60 % als Wohnfläche nutzbar. - Die maximale Höhe von 5 m. 50 über dem gewachsenen Terrain darf nicht überschritten werden. Kubikinhalt nach SIA: Parzellengrösse: - Haus Frey 1130 m3 926 m2 - Haus Barandun 1526 m3 1413 m2 Kubikmeterpreis nach SIA (inkl. Garagebauten): - Haus Frey Fr. 485- Haus Barandun Fr. 405-
Eingang Wohnen Essplatz Küche Spense Waschen Arbeitsraum Bad-Dusche WC Elternzimmer Ankleideraum Kinderzimmer Zimmer Zimmer Gäste Zimmer Mädchen Zimmer Sohn Heizung Keller Weinkeller Abstellraum Oeltankraum Geräte Garage Velos Lift
1 Eingang 2 Wohnen 3 Essplatz 4 Küche 5 Spense 6 Waschen 7 Arbeitsraum 8 Bad-Dusche 9 WC 10 Elternzimmer 11 Ankleideraum 12 Kinderzimmer 13 Zimmer 14 Zimmer Gäste 15 Zimmer Mädchen 16 Zimmer Sohn 17 Heizung 18 Keller 19 Weinkeller 20 Abstellraum 21 Oeltankraum 22 Geräte 23 Garage 24 Velos 25 Lift
Konstruktion Aussenwände 2-Schalen Mauerwerk. Aeussere Schale nicht tragend, Sichtbeton 16 cm. stark, verschränkte Tafelschalung: Innere Vormauerung tragend, aus Backstein 12 cm., Pfeiler 18 cm. stark. Dazwischenliegende 8 cm. starke thermische Isolation. Es wurde ein K-Wert von 0,4 erreicht. Innenwände Zum grössten Teil tragend, Backstein 12 cm. Decken Sichtbeton, Stärke 18 cm., mit verschränkter Bretterschalung. Dachhaut Derbigum mit Bitumenausgleichsguss. Thermische Isolation 7 cm. stark aus formgeschäumten Styroporplatten, mit dem Bitumenguss verklebt. Drainageschicht aus Brechkies. Garagedächer humusiert.
Heizung Oelfeuerung, Niedertemperatur-Bodenheizung mit Kunststoffrohren. Böden Trittschallisolation im Erdgeschoss, Waschputzbodenbeläge in sämtlichen Wohnräumen, Carrara-Marmor in den Nassräumen. Wände Haus Frey: Sichtbackstein gestrichen. Haus Barandun: Gipsabglättung gestrichen. In beiden Häusern: sparsam verwendete Verkleidungen aus Carrara-Marmor in Nassräumen. Fenster, Schreinerarbeiten, Türen, Schlosserarbeiten Mit Eisenglimmerfarbe anthrazitgrau gestrichen. Bibliographie AS Schweizer Architektur Nr. 45 / Januar 1981 Fotos M. von Graffenried