Architecture Suisse

Gotthard-Bank

Typologie
AIV6
Ort
6900 Lugano, TI
Architekturbüro
Mario Botta
Projekt
1982 — 1982
Ausführung
1988 — 1988

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Ich habe den neuen Sitz der Gotthard-Bank in Lugano auch mit der Absicht entworfen, ein neues Bild der Stadt zu zeichnen. Es waren indessen nicht die quantitativ beträchtlichen Dimensionen der verlangten Räume und Funktionen, die mich zu dieser Haltung inspiriert haben. Ich glaube nämlich, dass die Institution «Bank», wie auch die Institution «Post», «Kirche» oder «Theater», zu den städtischen Einrichtungen für den Dienst an der Allgemeinheit gehört. Die Stadt ist der bevorzugte Ort für Austausch, Begegnungen, Handel. Die Bank ist eine der Institutionen, die dazu beitragen, dass diese Funktion gewährleistet werden kann. Unter diesem Aspekt ist es mir richtig erschienen, diese institutionelle Rolle auch im architektonischen Entwurf zu unterstreichen - die institutionelle Rolle einer Tätigkeit, die vor noch nicht langer Zeit einzig als eine Gruppe von administrativen Teilen betrachtet wurde, ohne den Willen oder die Fähigkeit, innerhalb des städtischen Kontexts einen architektonischen Ausdruck zu finden und ein «eigenes» architektonisches Zeichen zu setzen. In der Tat weist der Grossteil der in den letzten Jahrzehnten erstellten Bankgebäude dank vielfach erprobter typologischer Modelle eine Neutralität und «Internationalität» im architektonischen Ausdruck auf. Die Realität des Ortes, der historische und geographische Kontext sowie die Besonderheit der Situation sind der Betriebsweise und den Mechanismen, die die Organisation und die Erscheinung der neuen Bankgebäude bestimmt haben, oft fremd geblieben. Beim neuen Sitz der Gotthard-Bank in Lugano habe ich versucht, das Projekt in umgekehrter Richtung anzugehen, indem ich die Realität des Kontexts als Erzeugerin der Gebäudetypologie betrachtet habe. Die lange Front entlang dem Viale Franscini wurde in vier Blöcke aufgeteilt, und zwar mit der Absicht, durch ein Alternieren einen Bezug zwischen «gebauter» Masse und

unbebauten Räumen zu schaffen, so dass die Baukörper im Verhältnis zu den knapp bemessenen städtischen Räumen nicht die Massstäblichkeit durchbrechen. Die halboffenen Höfe zwischen den Blöcken sind neugeschaffene städtische Räume, die dem Besucher zugute kommen, und bilden den geometrischen Kontrapunkt zur Vegetation des gegenüberliegenden Parks der Via Saroli. Die Giebelseiten der am Viale errichteten Frontbauten zeigen «vollendete» Figuren, Flächen am Bau, die als neue Gesichter in Erscheinung treten, als städtische Figuren, die im Kontext der Stadt in der Art der früheren Palastarchitektur dargestellt werden. Jedes Gebäude ist ein Teil der Stadt. Es ist ein neu anwesendes Etwas, das zur aussergewöhnlich hohen Komplexität des städtischen Lebens hinzukommt. Ich hoffe, dass der neue Sitz der Gotthard-Bank mit dem Gewebe der Stadt in einen Dialog treten und sich darin integrieren wird, dass darin auch ein besonders neues Erscheinungsbild zum Ausdruck gebracht werden kann. Caractéristiques / Daten Surface du terrain Grundstückfläche Surface habitable Wohnfläche Volume construit Umbauter Raum

Construction / Konstruktion Structure portante: murs en béton armé et piliers en acier pour les niveaux sous terre, murs et piliers en béton armé hors terre. Planchers: en béton armé avec plafonds surbaissés. Toit: plat avec isolation thermique et imperméabilisation. Huisseries: profilés d'acier peints en noir pour les grandes surfaces et en aluminium anodisé noir pour les joints entre les blocs bâtis. Sols: en dalles de pierre pour les zones publiques et les parcours, revêtement en moquette pour les bureaux. Tragstruktur: Mauern aus armiertem Beton und Stahlstützen in den Untergeschossen, Mauern und Stützen aus armiertem Beton in den übrigen Geschossen. Decken: aus armiertem Beton mit herabgehängten Decken. Dach: Flachdach mit Wärmedämmung und Abdichtung. Zargen aus schwarz gestrichenen Stahlprofilen bei den grossen Flächen und aus schwarz eloxierten Aluminiumprofilen bei den Fugen zwischen den Baukörpern. Böden: aus Steinplatten in den öffentlichen Bereichen und für die Erschliessungswege, Spannteppiche in den Büros.