Architecture Suisse

Ausbildungszentrum Wolfsberg

Typologie
AX4
Ort
8272 Ermatingen, TG
Architekturbüro
R. und E. Guyer
Projekt
1971 — 1972
Ausführung
1973 — 1975

Der Text der Artikel wird automatisch generiert und kann vereinzelt vom Original abweichen. Richten Sie sich bitte grundsätzlich an das Original-Pdf.

R. und E. Guyer, dipl. Arch. BSA/SIA, 0 (01) 53 82 50, Zürich Mitarbeiter : Hansruedi Keller, Wolfgang Werner, Fritz Andermatt, Theo Kurer Willi Neukomm, BSG, Zürich Edy Toscano, dipl. Ing. SIA, Zürich Willi Mening, St. Gallen Künzli & Lingwood, Zürich, Heizung/Lüftung Buser & Kalt, Zürich, Sanitär R. Martignoni, Zürich, Elektrisch Schweizerische Bankgesellschaft 1971-1972 März 1973-Mai 1975 Areal Schloss Wolfsberg, oberhalb 8272 Ermatingen

Programm Ausbildungszentrum für 100 Kursteilnehmer konzipiert, erhöhbar auf maximal 150 Teil­ nehmer. Die einzelnen Bauten sind nach Funktionen gegliedert. Die Neubauten umfassen Schul-, Unterkunfts- und Sporttrakt, während die Altbauten für Ver­ pflegung, Aufenthalt, Unter­ haltung, Gästempfang und Personalunterkunft eingerichtet sind. Neubauten — Schultrakt : Der Kern bildet eine Aula für 216 Personen, erweiterbar auf 270 beziehungsweise 370. 4 Kurszimmer für je 24 Kursteilnehmer ; 12 Gruppenräume für Gruppen- und Einzel­ arbeit ; 1 Vortragssaal für 96 Teil­ nehmer für gemeinsame Arbeit der einzelnen Kurse ; Eingangshalle mit Foyer als Sammelhalle für den gesamten Neubaukomplex und Schulsekretariat. — Unterkunftshäuser : Der Unterkunftstrakt besteht aus 3 Doppelwohnhäusern, welche um einen grossen und frei gestalteten Hof grup­ piert sind. Total 120 Einzel­ zimmer, wovon 30 doppel­ geschossige Räume als Zweierzimmer möbliert wer­ den können. Maximale Kapazität 150 Betten. — Sportanlagen : Hallenbad (Schwimmbecken 10 X25 m), Turnhalle, Fitnessraum und Sauna. Altbauten Die Altbauten werden durch 2 Laubengänge entlang des englischen Gartens erreicht. — Stallungen : Personalwohnungen an den Kopfenden, Klubraum im Mittelteil mit grossem Cheminee als rustikaler Aufenthalts- und Unter­ haltungsraum. — Parquinhaus : Räume für Verpflegung und Aufenthalt. Erdgeschoss : Essräume mit 140 Sitzplätzen, Küche mit Anlieferung, 2-geschossige Eingangs- und Ausstellungshalle verbunden mit breiter Wendeltreppe.

Obergeschoss : Lesesaal und Fernseh-Raum, Personalaufenthaltsraum und Verwalterwohnung. Dachgeschoss : 8 Personalzimmer. — Schloss : Das alte Schloss dient vor allem als Gästehaus mit Foyer, Essraum und Gästezimmer. — Kapelle : Die Kapelle ist zweiteilig und enhält Sakralraum und Bibliothek für Studien und Lektüre. Umgebung — Der Hof der Altbauten mit dem französischen Garten blieb unangetastet. — Als Bindeglied zwischen Altund Neubauten wurde ein englischer Garten mit Wasserbecken geschaffen, flankiert von 2 Bogen­ laubengängen. Der Parkplatz für 85 Personenwagen ist von den Altbauten durch die langgestreckte Säulen­ halle getrennt. — Der Innenhof der Neubauten besitz als Zentrum ein kreisrundes Wasserbecken mit Pflanzeninsel. Föhren und Lärchen sowie einhei­ mische Unterbepflanzung geben dem Hof ein beson­ deres Gepräge. Charakteristiken Umbauter Raum nach SIA — Neubauten 54 600 m3 — Altbauten 14 860 m3 Besondere Probleme Als besonders schwierig erwies sich die wertvolle Altbau­ gruppe, so mit den Neubauten zu verbinden, dass betrieblich eine funktionierende Einheit entstand, die die architek­ tonische Harmonie nicht zer­ stört. Dies wurde dadurch gelöst, dass die umfangreichen Neu­ bauten bewusst flach gehalten wurden, um in der landschaft­ lichen Kontur zurückzutreten. Zudem wurde der formale Rhythmus der Altbauten in kleinmassstäblich gegliederten Baukörpern mit Schrägdächern übernommen. Die kubische Gliederung mit versetzt geneigte nZiegeldächern dient zudem als starkes Gestaltungselement im Gebäudeinnern. Die Dachkonstruktion aus Föhrenholz ist im Gebäudeinnern überall sichtbar und deshalb im Detail sorgfältig aus­ gebildet.

Neubauten — Aussenwände, Backsteinmauerwerk 32 cm mit Kunststoffputz. — Rundsäulen und Tragpfeiler Ortbeton. — Innenwände grösstenteils Backstein 12-18 cm, wo statisch nötig in Beton. — Decken (ohne Dach) Eisenbeton. — Dachkonstruktion aus Föhrenholz, Hetzerträger verleimt, Pfetten, Sicht-Holzschalung, Isolation, Ziegeldach (Betonziegel besandet). — Ausbau : Schreinerarbeiten wie Türen, Schränke, Mobiliar in Föhrenholz. Altbauten Obwohl im Innern recht schwer­ wiegende Eingriffe wegen der neuen Zweckbestimmung und auch aus Konstruktionsgründen nötig waren, so wurde an der äusseren Erscheinung keinerlei Veränderung vorgenommen. Die Dächer wurden vollständig saniert und mit alten Ziegeln neu eingedeckt. Auch die Patina der Fassaden wurde wiederhergestellt. Bibliographie — Schweizer Journal, Dezember/Januar 1975/1976 — Planen + Bauen, Nr. 6/1975 — Detail, Nr. 6 Nov./Dez. 1975 — Element 22, 1975 — DBZ Deutsche Bauzeitschrift, Januar 1976 — Schweizerische Holzzeitung, Nr. 25 vom 19.6.75 + Nr. 26 vom 26. 6. 76 — Schweizerische Bauzeitung, Nr. 24 vom 12. 6. 75 — Raum + Handwerk, Nr. 1/1976 — Werk, Nr. 6/1976 — AS Schweizer Architektur, Nr. 23/1976