Eine Textverwechslung fand in unserer letzten Ausgabe auf den Seiten 5 und 6 statt, was den Artikel « Das Reglement» unverständlich machte. Nachstehend finden Sie den korrigierten Text. Wir bitten Sie, dieses Versehen entschuldigen zu wollen. Überlegungen Die Realität des Reglements, wie sie sich uns durch die Analyse offenbart hat, ist gegenüber dem, was wir in der Schule lernen, komplett fremd. Konzepte der Integration, der Kohärenz und Experimente mit verschiedenen Visionen, die man mit dem Reglement oder aber mit der Architekturtheorie zusammenbringt. Im Laufe der Geschichte ist das Bauen immer ein Ausdruck der geographischen, sozialen, ökonomischen, psychologischen und historischen Bedingungen derZeit gewesen. Heute ist das nicht mehr der Fall. Die heutigen Regiemente haben die Tendenz, eine sogenannt regionale Architekturzu erzeugen, die aber erstarrt ist, die sich keiner Epoche zuordnen lässt und als einziges Merkmal das Pittoreske der guten alten Zeit aufweist. ... Der Regionalismus als architektonischer Bezugspunkt ist im Grunde genommen nur ein Alibi. Erweistauf keinerlei geographischen Gegebenheiten hin. («Der Neo-Regionalismus», S. OstrowetskyundJ. S. Bordreuil, Seite 116.) Das «Neo-» ist vom Original letztlich total verschieden. Es ist fast nur noch die Erscheinung des «Neo-», die a/s Schlüssel zur Wiedererkennung des Originals dient; das Original bildet nicht mehr das Modell. Die Vergangenheit kann sich künftig in der Gegenwart bestätigen. Sie ist praktisch keine Erinnerung mehr, sondern die Materialisierung eines vorfabrizierten Erinnerungsstücks. Eine zeitliche Umkehrung, mit der in das Traditionelle eingedrungen wird, als ob es sich um eine Modeerscheinung handelte: ein Dauerzustand, der seinen Ursprung im System des Waren flusses hat. («DerNeo-Regional/smus», Seite. 146.) Die reglementierte Integration muss als Imitation angesehen werden. Was auch immer die Funktion des Gebäudes ist, es muss sich in der Form, dem Profil und den Materialien mit den umliegenden Bauten vermischen. Ein neues Einfamilienhaus muss ähnlich sein wie die bestehenden, mit jenen wiederum wurde versucht, Ähnlichkeit mit einem zweihundert Jahre alten Bauernhaus zu erreichen. Beim neuen Stadthaus von Le Puits hat man versucht, Ähnlichkeit mit einem gegenüberliegenden alten Wohnhaus herzustellen. Wenn wir das Rathaus von Säynätsalo von Alvar Aalto mit demjenigen von Le Puits vergleichen, stellen wir fest- unabhängig von den architektonischen Qualitäten -, dass man im ersten Fall versucht hat, den Versammlungsraum, das Symbol der Demokratie, als das bedeutungsvolle Element der Konzeption zu definieren; dieses ist also sichtbar und dominierend. Le Puits, Reglement der Gemeinde: Art. (...) Neue, umgebaute und renovierte Gebäude müssen sich in das Quartier integrieren und dem Charakter des Dorfes entsprechen, insbesondere was die Konstruktionsdetails, die Öffnungen (Form, Proportionen und Teilung), die Farbe der Fassaden und das Dach betrifft. Ein Mitglied der örtlichen Verwaltung kommentiert den Neubau. Sie sind hier in einem Gebäude, das neu ist, das erst kürzlich gebaut worden ist (...). Das Innere hat der Architekt modern gestaltet: damit ist man einverstanden: es gibt Glas, es ist offen... solche Sachen. Hingegen was die Architektur des Gebäudes betrifft, die zu den Häusern und alten Dächern usw. passt, hat er Galerien gemacht, die genau gleich wie bei den alten Häusern sind. Er hat das Holz hervorgehoben usw., weil er das Gebäude gut in die Umgebung integrieren wollte... die andern. Er hat in Le Puits auch etwas Typisches festgestellt, nämlich die grossen, tiefen Dächer und die inneren Galerien aus Holz, die man sieht. Er hat sich davon inspirieren lassen (...). Man verlangt von den Architekten, auch Untersuchungen zu machen. Im zweiten Fall kommt das Wesen des Gebäudes nicht zum Ausdruck, denn es muss Ähnlichkeit mit den umgebenden Häusern bestehen. Oder, wenn die Integration die Identität vernichtet! Das Chalet Das Beispiel mit dem Chalet kann unsere Gedanken ebenfalls verdeutlichen. Ursprünglich war das Chalet die Summe verschiedener lokaler Bedingungen; in derTechnologie, den Materialien, der Form, den Funktionen und dem Wesen entsprach es ganz selbstverständlich objektiven Bedürfnissen.
Wir kritisieren nicht, dass sich die Nutzung der alten Chalets verändert hat-schiesslich sind die Lebensweise und die menschlichen Bedürfnisse heute anders. Was wir bedauern, ist die Tatsache, dass man sich verpflichtet fühlt, Chalets zu bauen, sobald das Gelände am Hang und höher als einige hundert Meter über Meer liegt und von einigen Bäumen umgeben ist, die nicht einmal unbedingtTannen sein müssen - wie wenn das in Bezug auf das Gelände die einzig gültig Lösung wäre. Bedauerlich ist auch, dass vor allem das Reglement zu dieser Art von «Integration» zwingt. Wir beziehen uns hier auf den Fall des «Champ des Anémones» in der Gemeinde Etraz. Interessant ist hier das administrative Vorgehen, das zu dieser Situation geführt hat. In der Tat sind es die Bewohner des «Champ des Anémones», die es so gewollt haben. (Stellungnahme der Gemeinde:) Die Eigentümergemeinschaft des «Champ des Anémones» (mehr als zehn Eigentümer) erklärt, auf den Parzellen der «Anémones» ausser Chalets keine anderen Gebäude zu tolerieren. Sie verlangt, dass das im neuen Plan präzisiert wird, damit die bestehende Überbauung in ihrer Ästhetik erhalten werden kann. Antwort: Der Gemeinderat stellt sich zu dieser Forderung und zu einer speziellen Anordnung bezüglich des Bestehenden positiv. Es wird deshalb beantragt, zum Art. (...) des Gesetzesentwurfes einen zweiten Absatz mit folgendem Inhalt hinzuzufügen : «Auf dem Gebiet des «Champ des Anémones» sind ausschliesslich Bauten des Chalet-Typs zugelassen! Der Forderung wäre damit entsprochen worden, ohne dass eine neue Zone geschaffen werden muss. Und das, obwohl es auf dem «Champ des Anémones»zuvor nie ein echtes Chalet gegeben hatte. Parallel dazu lässt sich folgendes zitieren : Wir weisen übrigens darauf hin, dass die grössten Verfechterder ländlichen (oder halbländlichen) Lebensweise die zuletzt Zugezogenen sind, diejenigen, die möchten, dass nach ihnen niemand mehr in den Genuss dieses Vorzuges kommt. (Dissertation eines Raumplaners.) Dieses Beispiel veranlasst uns, über die Einfamilienhauszone und damit auch über das altbekannte Einfamilienhaus, das dem Stil der Gegend angepasst ist, zu sprechen. Zwar wird in den Regiementen nicht explizit festgehalten, dass man Einfamilienhäuser im Stil der Gegend bauen müsse, aber indem Experimente, die von den gängigen Vorstellungen und Clichés abweichen, verhindert werden, sorgen diese Verordnungen für einen Neo-Regionalismus, der vom Bauernhaus abgeleitet ist. Seit die Gesetzgebung das unterstützt, bildet das Fehlen von regionalen Bezugspunkten die Ausnahme - eine Ausnahme, die kostspielig und riskant ist, denn die Kriterien, die es einem erlauben, die Baubewilligung zu erhalten, enthalten immer mehr Elemente wie die Integration und nähern sich dadurch (versteht sich aber nicht von selbst) dem regionalen Charakter des Stils. («DerNeo-Regionalismus», Seite. 44.) Obwohl sich dieser Kommentar auf eine andere Gemeinde bezieht, trifft er auch auf unser Gebiet zu. ... Gut, wenn es sich um eine Einfamilienhauszone ganz weit draussen handelt, wo es nichts gibt, kann man vielleichtauch etwas anderes zulassen: aber das Haus soll trotzdem traditionell bleiben und wenn möglich im Stil der Gegend sein. Man geht nicht so weit, den Architekten alles vorzuschreiben..., sie sollen eine gewisse Freiheit haben, aber man muss vorsichtig sein. Der«Neo-Regionalismus»unseres Gebiets äussert sich allgemein durch die Reduktion des Profils und gleichzeitig die Erweiterung der Öffnungen und deren Verschiebung in Bezug auf das Modell des Bauernhauses (Problem der Dächer, über das wir vorher gesprochen haben).
Das Reglement und die architektonische Erscheinung (FortsetzungNr. 77) Thierry Baechtold, Juan Menendez, Franco Teodori
Voici comment déguiser l'exemple précédent pour le rendre acceptable et conforme à la réglementation, en rendant habitables, au passage, rez et combles, au nom de la beauté de l'environnement. Dieses Bild hier zeigt wie das vorhergehende Beispiel durch gleichzeitiges Bewohnbarmachen von Erdgeschoss und Dachboden arrangiert wurde, um es annehmbar und vorschriftsgemäss zu machen; dies alles im Namen der Schönheit der Umwelt.
Bauelemente Das Dach, ein aufschlussreiches Problem. Das ist eine ästhetische Frage ! Der Gemeinderat war der Meinung, dass das Flachdach nicht zu uns passe und nichts für unsere Gemeinde sei, dass es im Zusammenhang mit Architektur, Ästhetik und Einfügung in den Ort ausser Betracht falle... dass es hässlich sei; man hat diese Lösung also klar abgelehnt. Dieses Problem, die berühmte Dachform, verdeutlicht vielleicht am besten, worum es in den Diskussionen zwischen Befürwortern und Gegnern des Reglements geht. ... eine tiefe, instinktive Abneigung gegen das Flachdach ; wir sind nicht in Griechenland oder Marokko. Die Gründe dafür sind nicht bestimmte Überlegungen, sondern ein ursprüngliches, tief verankertes ästhetisches Empfinden. Man möchte die Vertrautheit mit den alten, liebgewonnenen Dächern der ländlichen Gegenden nicht missen. Die verschiedenen Aspekte des Daches machen in den Regiementen übrigens den Löwenanteil aus. Im geltenden Reglement der Gemeinde Etrazzum Beispiel wird diese Frage in 9 Artikeln behandelt. Im geltenden Reglement von Le Puits dagegen ist der Artikel des früheren Reglements, der Ausnahmen für Flachdächer aus «architektonischen, ästhetischen oder topographischen Gründen»ermöglichte, einfach nicht mehr vorhanden. ... Der Gemeinderat war der Meinung, dass das Flachdach nichts für unsere Gemeinde sei, dass es im Zusammenhang mit Architektur, Ästhetik und Einfügung in den Ort ausser Betracht falle, dass es hässlich sei; man hat diese Lösung also klar abgelehnt. ...Ja natürlich, das sieht man weniger oft als am Hang, aberich weiss nicht. ..Man findet ein Haus mit Sattel- oder Walmdach schöner... So ist das hier; ich glaube, wir sind nicht die einzige Gemeinde, die das Flachdach verbietet. Diese «Flexenjagd», von der Glarier verschont wird, lasst sich an den betreffenden Artikeln und dem Vokabular ablesen. In den früheren Regiementen der Gemeinden Les Sablons und Le Puits war die Flöhe bis zum Dachgesims massgebend: heute ist es die Höhe bis zurTraufpfette (sogar bis zum First). Durch ein simples Wortspiel verschwindet so der Begriff des Flachdaches aus der Diskussion, man braucht es nicht einmal mehr zu verbieten ! Wie ist diese allgemeine Tendenz zu erklären ? Geneviève Heller, Verfasserin einer Dissertation über die Hygiene-Bewegung schreibt: Es anders machen a/s die anderen heisst, dass man sich dem Konsens des Einfamilienhausmodells widersetzt und sich von den andern unterscheiden will. Das ist ähnlich wie bei der Kleidung; wenn man sich damit zu stark abheben will, ruft man bei andern ein Unbehagen hervor und stösst auf allgemeine Ablehnung. Wenn diese Erklärung plausibel ist, können wir uns die Erinnerung an den berühmten «Streit um das Flachdach»dervor dem letzten Krieg durch das Land ging, wachrufen. In seinem «Nationalismus und Internationalismus in der modernen Schweizer Architektur» legt Professor Jacques Gubler folgendes dar: Um 1933 debattieren die helvetischen Politiker allgemein über die 78.i
Ästhetik in der Architektur-zum ersten und letzten Mal: Es ist dies der «Streit um das Flachdach» auf kommunaler, kantonaler und nationaler Ebene. Es geht dabei weder direkt um Kosten, noch um Prestige, den finanziellen Aspekt oder die Zweckmässigkeit selbst, sondern um die Form, die Silhouette... Er hat sich damit auf die moderne Bewegung «Trojanisches Pferd des Bolschewismus» (Alexander von Senger) bezogen. Davon ist heute mehr denn je geblieben. Obwohl die Attacken nicht mehr politischer Natur sind, haben sie doch nach wie vor subjektiven Charakter.
Bewohnte Dachstockwerke In den Regiementen lasst sich im Laufe derZeit eine Erhöhung der Dachneigung feststellen, die im Zusammenhang mit der steigenden Nachfrage nach Wohnraum gesehen werden muss; eine Vergrösserung der Nutzfläche im Dachgeschoss ist ebenfalls erkennbar. Unserer Ansicht nach ist es wichtig, auf eine Zweideutigkeit hinzuweisen: Einerseits will man das Steildach, das stets «kalt» war und den Abschluss des Wohnteils bildete, unbedingt beibehalten, andererseits bewohnt man das Dachgeschoss auf die gleiche Weise wie das übrige Gebäude - und das trotz der Lüftungsprobleme bei diesen «Regenschirmen», die das Haus schützen. Das führt unter anderem zum Verlust der ganzen Vorstellungswelt des Dachbodens, wie sie Gaston Bachelard in «La poétique de l'espace» begreift. Der völlig ausgenutzte Dachboden, wie er heute üblich ist, nimmt jede Möglichkeit, Räume auf Vorrat, zum Träumen und fast geschenkt zu haben.
Integration der Dächer Der hartnäckige Wunsch, die Gebäude durch ihre Dachform in der Landschaft zu integrieren, führt manchmal zu konstruktiven Fehlleistungen. In Conflans-Les-Chaumières stellte die Sporthalle ein zu grosses Volumen dar, als dass man sie mit einem einzigen Sattel- oder Walmdach hätte überdecken können. Da man ein Flachdach ablehnte, wandte man einen Kunstgriff an. Vier kleine Pyramidendächer überdecken das Ganze. Leider war es wegen der Nutzung der Halle nicht möglich, zwischen den vier Stützen eine weitere Stütze anzuordnen; es waren technische Kraftakte nötig, um alles abstützen zu können, wodurch das Tragsystem ein unverhältnismässig hohes Gewicht bekam. Ausserdem entspricht der Ausdruck dieser vier Dächer überhaupt nicht mehr der Einheit des Innenraumes. Wir können auch den Fall des grossen Saales von Les Sablons erwähnen, wo ein Flachdach versteckt werden musste, und es zu einer architektonischen Tarnübung kam. ...Es ist schon ein Flachdach, wenn man so will, aber wir haben das Ganze sagen wir... ich weiss nicht, wie man dem sagt... Das Aussehen macht das Dach zu einem Sattel- oder Walmdach, nicht war? Man vermeidet damit, dass man neben Einfamilienhäusern ein riesiges Dach hat... Die Nutzung des Dachraumes hat schliesslich zur Folge, dass dieser belichtet werden muss. Dachfenster Das Problem sind in Gtarier die alten Häuser mit Dachböden, die keine mehr sind; das heisst, das ganze Dachgeschoss wird dort also bewohnbar. Das bedeutet, dass man fürs Wohnen Öffnungen im Dach anbringt, um Tageslichtzu erhalten, das häufig von einem anderen Reglement vorgeschrieben wird... Wir haben ziemlich viele Probleme, weil man architektonischen, historischen oder anderen Argumenten ökonomische Kriterien gegenüberstellt. Wir hätten Dächer, die wie Käse aussehen... was uns zwingt, narrensichere Richtlinien herauszugeben! Man sieht sich so einer Menge von Regiementen gegenüber, die die Öffnungen des Daches zum Gegenstand haben und deren Position, Anzahl, Fläche und Abmessungen bestimmen. Diesen letzten Punkt betreffend liegen der Regel für die Maximalabmessungen oft die Katalogabmessungen eines Herstellers von Norm-Dachflächenfenstern zugrunde, und zwar in Anbetracht dessen, dass unsere «guten alten Dächer auf dem Land» keine Öffnungen aufwiesen. Gemeinde Le Puits, Reglement von 1960 und 1970: Art. (...) Dachflächenfenster können senkrecht über der Aussenwand angebracht werden, jedoch ohne das Vordach zu unterbrechen. Gemeinde Le Puits, Reglement von 1975: Art. (...) Dachfenster müssen mindestens 37,5 cm hinter der Fassadenfläche angebracht werden, und es ist nicht gestattet, das Vordach zu unterbrechen.
7 8 Août 1987 August Gemeinde Le Puits, Reglement der 80er Jahre: Art. (...) Dachfenster müssen mindestens 50 cm hinter der Fassadenmauer und ohne das Vordach zu unterbrechen angebracht werden. In der Zwischenzeit stieg der erlaubte Anteil der summierten Dachfensterbreiten an der Fassadenlange von 30% auf 40%. Das strotzt nur so von Objektivität ! Wiederum haben wir den Eindruck, dass man diese Öffnungen zwar als ein notwendiges Übel akzeptiert, sie aber gesetzlich zu regeln versucht, um sie möglichst wenig in Erscheinung treten zu lassen. Ortsbildpflege Alle diese Elemente sind übrigens nicht die einzigen, die stören. Man könnte die Fabriken, Silos und Einfriedungen nennen, die störend wirken und deshalb oft mit Baumen und Hecken «kaschiert» werden müssen. Glarier ist von den vier untersuchten Gemeinden die einzige, die in der Vegetation nicht bloss ein Element zurTarnung sieht. Glarier, geltendes Reglement: Art. (...) Die Gemeinde ist berechtigt, auf Plätzen und entlang von öffentlichen Verkehrswegen Bäume zu pflanzen. Auf einer anderen Ebene kann man sich fragen, was der Unterschied zwischen sich integrieren und sich diskret integrieren ist-siehe das geltende Reglement von Le Puits. Kann man sich denn auch ostentativ integrieren ? Aufschlussreich ist, dass man sich bei dieser Massnahme für die Ortsbildpflege ebenso um Lagerbauten, Aussendepots wie um Fernsehantennen kümmert. Letztere werden erst seit den letzten Regiementen berücksichtigtmit bis zu drei Artikeln für Glarier. Les Sablons hat für dieses Problem eine klare Lösung gefunden, dank der das Dach wieder ein Ort für Phantasien und Träume ist (siehe vorstehendes Zitat von Gaston Bachelard). Gemeinde Les Sablons, geltendes Reglement. Art. (...) Antennen müssen im Dachraum angeordnet werden. Farben Wir kommen noch auf die Farben zu sprechen, die in allen Regiementen behandelt werden, und verboten sind, wenn es sich um weisse, helle oder schreiende Farben handelt, jedoch Silos zum Verschwinden bringen, wenn sie matt und dunkel sind ! Gemeinde Les Sablons, geltendes Reglement. Art. (...) Silos dürfen eine Höhe von 11 m nicht überschreiten und integrieren sich in der Landschaft am besten durch matte und dunkle Farben. Wir haben ein Einfamilienhaus mit einem ziemlich gelben Anstrich zugelassen... Die Bevölkerung hat uns deswegen kritisiert. Das ist ein wenig die Mentalität der Leute, die, sagen wir, traditionalistisch bleiben wollen. Das ist eine Frage der Interpretation. Wir geben hier eine Anekdote eines Mitglieds der lokalen Verwaltung wieder: Vor einigen Jahren, als man die Originalanstriche an den Häusern aus dem 16. und 17. Jahrhundert restaurierte, wurden überall Farben entdeckt. In der ganzen Umgebung waren farbige Anstriche verwendet worden, die Bauernhäuser waren weiss, rot oder gelb gestrichen... Es gab einen unglaublichen Aufruhr, es gab Prozesse. Es kam zu öffentlichen Versammlungen auf dem Dorfplatz, man wäre fast gelyncht worden, man hat uns sture Kerle genannt... Ein Kabarettist brachte eine Nummer über Stein-am-See... Das ist ein totaler kultureller Verlust! Zur gleichen Zeit restaurierte Galfetti eine Kirche in Riva San Vitale... in leuchtendem Gelb, ohne Probleme! Ein ehemaliges Mitglied derselben Verwaltung erklärt ausserdem : Jedesmal, wenn für die L eute etwas schockierend ist - Farbe zu schreiend, Vordach zu lang, usw. -sagen sie: «Wir müssen das Reglement ändern, damit so etwas nicht mehr passiert! » So sieht man, wie der Umfang der Artikel in den Regiementen immer grösser wird... Diese Beispiele verdeutlichen das Problem der individuellen und kollektiven Erinnerung. Schlüsselterminologie Abschliessend möchten wir einige der häufigsten Ausdrücke aufzählen, die unserer Ansicht nach für die Subjektivität bestimmter Artikel bezeichnend sind. Sie zeigen vor allem auf, dass man an einer Vorstellung aus der Vergangenheit festhalten möchte, oder vielleicht eher, dass man sich vor Veränderungen und Neuerungen fürchtet. Neubauten, Dächer, Fassaden müssen : bilden - eine architektonische Einheit mit t bestehenden - sich in die Umgebung einfügen, Gebäuden um ein Ganzes mit ? zu bilden - verträglich mit dem Quartier sein - eine Harmonie mit ' bilden 78.111
Feststellungen Aus allem Vorangegangenen gewinnen wir als erstes die Einsicht, dass sich die Regiemente der untersuchten Gemeinden sehr ähnlich sind - trotz der hochgehaltenen Gemeindeautonomie und trotz den erwähnten Unterschieden zwischen den Gemeinden. Man könnte sagen, dass sich die Stadt «der Neuerung» und «der Kreativität» am wenigsten zu widersetzen scheint, sich die kleine Gemeinde jedoch am meisten dagegen wehrt. Das Mass der Toleranz ergäbe die Reihenfolge Glarier, Etraz, Le Puits und Les Sablons, wobei dieses Mass in Les Sablons am geringsten ist. Ein anderer wichtiger Punkt ist das Schwinden der Möglichkeiten, vom Reglement abweichen zu können, obwohl in der neuen Fassung des Reglements von Glarier versucht wird, wieder etwas mehr Freiraum zu schaffen. Was die grosse Diskussion betrifft, die jetzt in der Region geführt wird, glaube ich, dass man in der Reglementierung sehr weit gegangen ist: einige finden zu weit, insbesondere die Architekten, die sich darüber beklagen, dass sie keine Freiheiten mehr hätten. In den Vorschriften ist man ziemlich weit gegangen, um zu versuchen, narrensichere Richtlinien zu schaffen, um eine Architektur zu haben, die sozusagen überall hinpasst: denn letzten Endes erreicht man nichts anderes als das. Auch hat man sich mit diesem System gegenüber Neuerungen beim Bauen verschlossen, die ohne Abweichung vom Reglement nicht mehr denkbar sind. Diese Neuerungen sind ein schwieriges Kapitel, denn sie brauchen eine gesetzliche Grundlage. Man sollte Ausnahmen bewilligen, um gute Architektur, beziehungsweise konstruktiv oder energetisch beispielhafte Bauten zu fördern. Heisst das, dass ohne Ausnahme nur noch sehr mittelmässige Architektur möglich ist ?
Die Kommissionen Interessant ist es, gleichzeitig die Entwicklung der beratenden Kommissionen zu untersuchen. 1910 bestand die Kommission in Glarier aus drei Mitgliedern, darunter ein Arzt und ein «Sachverständiger für technische Fragen». 1960 bestand sie in der gleichen Gemeinde aus fünf Mitgliedern, das heisst aus zwei Architekten, einem Geometer, einem Juristen und einem Künstler. Heute setzt sie sich aus fünf bis neun Mitgliedern zusammen, deren Voraussetzungen oder Berufe nicht mehr bestimmt werden. In Le Puits setzte sich die Kommission nach Aussage des Gemeindeschreibers ursprünglich aus fünf Mitgliedern zusammen, das heisst aus einem Rechtsanwalt als Präsidenten, zwei Architekten und zwei Geometern. Heute seien es immer noch fünf Mitglieder, nämlich ein Jurist als Präsident, ein Architekt, ein Geometer und zwei Gemeinderäte. So wird es übrigens im geltenden Reglement festgehalten. Der Umstand, dass hier zwei Personen gleichzeitig im Gemeinderat und in der beratenden Kommission vertreten sind, könnte zu denken geben ! Die beiden folgenden Zitate aus Gesprächen bestätigen unsere Zweifel nur: Die Kommissionen erstellen Gutachten, aber der Gemeinderat macht daraus, was er will,... Meistens hält sich der Gemeinderat gar nicht an diese Kommissionen, man kann sich fragen... Der Gemeinderat betrachtet diese Kommissionen - jedenfalls hier in Glarier- als Hindernis für freies Schalten und Walten, als grosse Neider gegenüber den Kollegen, die beachtenswerte Projekte präsentieren, usw. Soweit sind wir also! Oft gibt es von aussen solche ökonomischen Sachzwänge, wegen denen man diese berühmte Bewilligung unbedingt erhalten will... Auf der Seite der Kommissionsmitglieder lässt sich Entmutigung feststellen... Sie sehen sehr genau, was realisiert wird und was aus ihrer Stellungnahme geworden ist. Deshalb treten sie enttäuscht zurück. In den Gemeinden, in denen es keine beratende Kommission für architektonische Fragen gibt, existiert oft ein Artikel mit folgendem Inhalt: Gemeinde Les Sablons, geltendes Reglement: Art. (...) Um zu Fragen bezüglich Erweiterungen und Bauten jeder Art Stellung zu nehmen, kann der Gemeinderat bei Sachverständigen auf dem Gebiet des Bauwesens und des Städtebaus ein Gutachten einholen.
Eine neue Idee : die Gruppensiedlung, bukalische Art. Jedermann ist zufrieden, die Stadt befindet sich auf dem Lande und alles hat einen regionalen Anschein.
Man kann kaum bestreiten, dass das alles sehr vage ist. Wohlweislich wird mit «kann einholen» präzisiert; die Gemeinde ist also in keinem Fall dazu verpflichtet. Überlegungen Die Realität des Reglements, wie sie sich uns durch die Analyse offenbart hat, ist gegenüber dem, was wir in der Schule lernen, komplett fremd. Konzepte der Integration, der Kohärenz und Experimente mit verschiedenen Visionen, die man mit dem Reglement oder aber mit der Architekturtheorie zusammenbringt. Im Laufe der Geschichte ist das Bauen immer ein Ausdruck der geographischen, sozialen, ökonomischen, psychologischen und historischen Bedingungen derZeit gewesen. Heute ist das nicht mehr der Fall. Die heutigen Regiemente haben die Tendenz, eine sogenannt regionale Architektur zu erzeugen, die aber erstarrt ist, die sich keiner Epoche zuordnen lässt und als einziges Merkmal das Pittoreske der guten alten Zeit aufweist. ... Der Regionalismus als architektonischer Bezugspunkt ist im Grunde genommen nur ein Alibi. Er weist auf keinerlei geographischen Gegebenheiten hin. («Der Neo-Regionalismus», S. Ostrowetsky und J. S. Bordreuil, Seite 116.) Das «Neo-» ist vom Original letztlich total verschieden. Es ist fast nur noch die Erscheinung des «Neo-», die als Schlüssel zur Wiedererkennung des Originals dient: das Original bildet nicht mehr das Modell. Die Vergangenheit kann sich künftig in der Gegenwart bestätigen. Sie ist praktisch keine Erinnerung mehr, sondern die Materialisierung eines vorfabrizierten Erinnerungsstücks. Eine zeitliche Umkehrung, mit der in das Traditionelle eingedrungen wird, als ob es sich um eine Modeerscheinung handelte: ein Dauerzustand, der seinen Ursprung im System des Waren flusses hat. («DerNeo-Reg/ona/ismus», Seite. 146.) Und das, obwohl es auf dem «Champ des Anémones»zuvor nie ein echtes Chalet gegeben hatte. Parallel dazu lässt sich folgendes zitieren: Wir weisen übrigens darauf hin, dass die grössten Verfechterder ländlichen (oderhalbländlichen) Lebensweise die zuletzt Zugezogenen sind, diejenigen, die möchten, dass nach ihnen niemand mehr in den Genuss dieses Vorzuges kommt. (Dissertation eines Raumplaners.) Dieses Beispiel veranlasst uns, über die Einfamilienhauszone und damit auch über das altbekannte Einfamilienhaus, das dem Stil der Gegend angepasst ist, zu sprechen. Zwar wird in den Regiementen nicht explizit festgehalten, dass man Einfamilienhäuser im Stil der Gegend bauen müsse, aber indem Experimente, die von den gängigen Vorstellungen und Clichés abweichen, verhindert werden, sorgen diese Verordnungen für einen Neo-Regionalismus, der vom Bauernhaus abgeleitet ist. Seit die Gesetzgebung das unterstützt, bildet das Fehlen von regionalen Bezugspunkten die Ausnahme - eine Ausnahme, die kostspielig und riskant ist, denn die Kriterien, die es einem erlauben, die Baubewilligung zu erhalten, enthalten immer mehr Elemente wie die Integration und nähern sich dadurch (versteht sich aber nicht von selbst) dem regionalen Charakter des Stils. («DerNeo-Regionalismus», Seite. 44.) Obwohl sich dieser Kommentar auf eine andere Gemeinde bezieht, trifft er auch auf unser Gebiet zu. ... Gut, wenn es sich um eine Einfamilienhauszone ganz weit draussen handelt, wo es nichts gibt, kann man vielleicht auch 78 .v
etwas anderes zulassen: aber das Haus soll trotzdem traditionell bleiben und wenn möglich im Stil der Gegend sein. Man geht nicht so weit, den Architekten alles vorzuschreiben..., sie sollen eine gewisse Freiheit haben, aber man muss vorsichtig sein. Der«Neo-Regionalismus» unseres Gebiets äussert sich allgemein durch die Reduktion des Profils und gleichzeitig die Erweiterung der Öffnungen und deren Verschiebung in Bezug auf das Modell des Bauernhauses (Problem der Dächer, überdas wir vorher gesprochen haben). Die reglementierte Integration muss als Imitation angesehen werden. Was auch immer die Funktion des Gebäudes ist, es muss sich in der Form, dem Profil und den Materialien mit den umliegenden Bauten vermischen. Ein neues Einfamilienhaus muss ähnlich sein wie die bestehenden, mit jenen wiederum wurde versucht, Ähnlichkeit mit einem zweihundert Jahre alten Bauernhaus zu erreichen. Beim neuen Stadthaus von Le Puits hat man versucht, Ähnlichkeit mit einem gegenüberliegenden alten Wohnhaus herzustellen. Wenn wir das Rathaus von Säynätsalo von Alvar Aalto mit demjenigen von Le Puits vergleichen, stellen wir fest- unabhängig von den architektonischen Qualitäten -, dass man im ersten Fall versucht hat, den Versammlungsraum, das Symbol der Demokratie, als das bedeutungsvolle Element der Konzeption zu definieren; dieses ist also sichtbar und dominierend. Le Puits, Reglement der Gemeinde: Art. (...) Neue, umgebaute und renovierte Gebäude müssen sich in das Quartier integrieren und dem Charakter des Dorfes entsprechen, insbesondere was die Konstruktionsdetails, die Öffnungen (Form, Proportionen und Teilung), die Farbe der Fassaden und das Dach betrifft. Ein Mitglied der örtlichen Verwaltung kommentiert den Neubau. Sie sind hierin einem Gebäude, das neu ist, das erst kürzlich gebaut worden ist (...). Das Innere hat der Architekt modern gestaltet; damit ist man einverstanden: es gibt Glas, es ist offen... solche Sachen. Hingegen was die Architektur des Gebäudes betrifft, die zu den Häusern und alten Dächern usw. passt, hat er Galerien gemacht, die genau gleich wie bei den alten Häusern sind. Er hat das Holz hervorgehoben usw., weil er das Gebäude gut in die Umgebung integrieren wollte... die andern. Er hat in Le Puits auch etwas Typisches festgestellt, nämlich die grossen, tiefen Dächer und die inneren Galerien aus Holz, die man sieht. Er hat sich davon inspirieren lassen (...). Man verlangt von den Architekten, auch Untersuchungen zu machen. Im zweiten Fall kommt das Wesen des Gebäudes nicht zum Ausdruck, denn es muss Ähnlichkeit mit den umgebenden Fläusern bestehen. Oder, wenn die Integration die Identität vernichtet ! Das Chalet Das Beispiel mit dem Chalet kann unsere Gedanken ebenfalls verdeutlichen. Ursprünglich war das Chalet die Summe verschiedener lokaler Bedingungen; in derTechnologie, den Materialien, der Form, den Funktionen und dem Wesen entsprach es ganz selbstverständlich objektiven Bedürfnissen. Wir kritisieren nicht, dass sich die Nutzung der alten Chalets verändert hat-schiesslich sind die Lebensweise und die menschlichen Bedürfnisse heute anders. Was wir bedauern, ist die Tatsache, dass man sich verpflichtet fühlt, Chalets zu bauen, sobald das Gelände am Flang und höher als einige hundert Meter über Meer liegt und von einigen Bäumen umgeben ist, die nicht einmal unbedingt Tannen sein müssen - wie wenn das in Bezug auf das Gelände die einzig gültig Lösung wäre. Bedauerlich ist auch, dass vor allem das Reglement zu dieser Art von « I ntegration» zwingt. Wir beziehen uns hierauf den Fall des «Champ des Anémones» in der Gemeinde Etraz. Interessant ist hier das administrative Vorgehen, das zu dieser Situation geführt hat. In derTat sind es die Bewohner des «Champ des Anémones», die es so gewollt haben. (Stellungnahme der Gemeinde :) Die Eigentümergemeinschaft des «Champ des Anémones» (mehr als zehn Eigentümer) erklärt, auf den Parzellen der «Anémones» ausser Chalets keine anderen Gebäude zu tolerieren. Sie verlangt, dass das im neuen Plan präzisiert wird, damit die bestehende Überbauung in ihrerÄsthetik erhalten werden kann. Antwort: Der Gemeinderat stellt sich zu dieser Forderung und zu einer speziellen Anordnung bezüglich des Bestehenden positiv. Es wird deshalb beantragt, zum Art. (...) des Gesetzesentwurfes einen zweiten Absatz mit folgendem Inhalt hinzuzufügen : «Auf dem Gebiet des «Champ des Anémones» sind ausschliesslich Bauten des Chalet-Typs zugelassen ! Der Forderung wäre damit entsprochen worden, ohne dass eine neue Zone geschaffen werden muss.
Die Entstellung des Modells fallt sowohl innen wie aussen auf. Die Eigenheime von heute sind oft nichts anderes als eine städtische Wohnung ohne räumliche Qualität im ländlichen «Gewand». Konkreter gesagt, man nimmt alle sogenannten «ländlichen» Symbole (Rustikalputz, Täfer, echtes und falsches Gebälk, «natürliche»Ziegel usw.) und setzt sie unseren vier, fünf, sechs oder sieben städtischen Zimmer auf. Schliesslich wird das reduzierte, in Proportionen und Nutzung deformierte und entstellte Modell zu einer Karikatur, die wie ein Märchenschloss aussieht. Im Klartext gesprochen, könnte man diese Veränderung «Zwergbildung» nennen. Das Reglement analysiert und stützt diese Karikatur nur noch, indem es fast ausschliesslich eine Architektur zulässt, die sich an einem pittoresken Bild der Vergangenhait orientiert. Betreffend die Ästhetik: Sagt man Einfamilienhauszone, lässt man sich auf etwas Fürchterliches ein! Angesichts der Probleme, die die Einfamilienhauszone stellt, denkt man natürlich an die Gruppierung von Wohneinheiten als mögliche Lösung. Leider kommt man damit ebensowenig um das Problem des Modells herum.
1. Erstens, dass die fehlende Auseinandersetzung, das heisst oft auch die fehlende Polemik, nie ein Entwicklungsfaktor gewesen ist (siehe Kandinsky: «Über das Geistige in der Kunst»), Da das Reglement auf eine Ästhetik der grossen Mehrheit fixiert ist, besteht in dieser Hinsicht die Tendenz, jede Diskussion auszuschliessen und so jeden Fortschritt zu blockieren.
2. Zweitens, dass wir es hier nicht nur mit einem pathologischen Phänomen zu tun haben; denn nur etwas wirklich Totes lässt sich erklären und auseinandernehmen. Das Reglement als Phänomen ist in seiner gegenwärtigen Definition weit davon entfernt, tot zu sein; es ist vielmehr jung und in ständiger Veränderung begriffen. Es bleibt uns also nichts anderes übrig, als uns gegen die Gefahr aufzulehnen; eine Gefahr nicht nur für die Architektur, sondern vor allem für die Gegend und die Gesamtheit ihrer Bewohner, die ihr am meisten ausgesetzt sind. Darin sind sich alle betreffenden Spezialisten einig, ob es sich nun um Architekten, Historiker, Mitgliederder Kommission für Denkmalpflege oder sogar gewisse Vertreter der Gemeinde handelt. Hat nicht kürzlich eine kompetente Person im Lokalblatt gesagt : Eine traurige Zeit ohne Schaffenskraft, von der die kommenden Generationen nicht wissen werden, was sie erhalten sollen. 78.VII